Märchen im Leben fördern
Nele Diercks

Nele Diercks

Ich heiße Nele Diercks und bin 1990 geboren. Ich kommuniziere unterstützt. Ich nutze einen Sprachcomputer, den ich mit den Augen steuere. Vor mir am Rollstuhl ist ein Computer befestigt. An dem Computer ist eine Kamera, die meine Augen filmt. Der Computer kann dann ausrechnen, wo ich gerade auf dem Bildschirm hingucke. Schaue ich eine knappe Sekunde auf ein bestimmtes Feld, dann wird dieses Feld ausgelöst. Das ist wie ein Klick mit der Maustaste.

Auf dem Bildschirm habe ich Felder mit Symbolen. Wenn ich etwas sagen möchte, dann wähle ich die Anfangsbuchstaben eines Wortes aus und kann dann ein Wort mit Hilfe des Symboles auswählen.

Zur Unterstützten Kommunikation gehören noch viele andere technische und nicht-technische Hilfsmittel und Methoden. Ich nutze auch Symbole, Tafeln, körpereigene Zeichen und ein Körper-ABC.

Bei meiner Geburt habe ich zu wenig Luft bekommen und da ist der Bereich im Gehirn kaputt gegangen, der für Bewegungen zuständig ist. Ich kann daher nicht laufen, meine Arme und Hände nicht richtig bewegen und kann auch nicht sprechen. Ich verstehe aber alles und man kann ganz normal mit mir sprechen. Man braucht nur mehr Zeit. Ich rede mit Blicken, bestimmten Körperbewegungen und meinem Sprachausgabegerät. Assistentinnen helfen mir Dinge zu tun, die ich wegen meiner Körperbehinderung nicht selber tun kann.

Seit Sommer 2013 wohne ich in dem inklusiven Wohnprojekt Vaubanaise (www.vaubanaise.de) in Freiburg Vauban. Hier leben Menschen mit und ohne Behinderungen, jung und alt in ihren eigenen Wohnungen. Es ist eine Genossenschaft. Jeder hat seinen eigenen Wohnbereich und bekommt unabhängig davon die Hilfe, die er oder sie benötigt. Ich brauche rund um die Uhr gute Unterstützung, von Menschen, die mich verstehen und mir helfen können. Ich habe eine Reihe von Büchern vorbereitet, um sie mit meinem Sprachausgabegerät vorzulesen. Es kommen nach und nach noch weitere Bücher hinzu.

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www.vorlesen-einmal-anders.de